Was ist Leichtbeton?

Schon die alten Römer …

Doch Leichtbeton ist keine Erfindung der Neuzeit: Bereits im antiken Rom kam Leichtbeton, „opus caementium“ genannt, zumEinsatz. Das Pantheon in Rom, welches zwischen 118 und 128 n. Chr. erbaut wurde, stellte die Baumeister vor eine stattliche Herausforderung:

Der Bau sollte eine 43 Meter hohe Kuppel mit einem Durchmesser von ebenfalls 43 Metern tragen. Dies war mit Natursteinblöcken nicht zu bewerkstelligen und so griffen die Römer auf Tuffstein-Leichtbeton zurück.

Von Leichtbeton spricht man bei Betonen mit einem Raumgewicht zwischen 800 und 2000 kg/m³ (definiert in DIN 1045). Zum Vergleich: „normaler“ Beton hat ein Raumgewicht von 2000 bis 2600 kg/m³. Technisch liegt die untere Grenze für Leichtbetone derzeit bei etwa 350 kg/m³.

Erreicht werden solche Werte durch die Beimischung von Gesteinskörnungen mit hoher Porosität, d.h. die verwendeten Zuschläge weisen in jedem Korn einen hohen Anteil feinster Luftporen auf (bis zu 85 Vol.-%).

Man unterscheidet:

Gefügedichter Leichtbeton mit Kornporosität

 

Beim gefügedichten Leichtbeton sind die Hohlräume zwischen den Zuschlagskörnern mit Zementleim gefüllt, je nach Zuschlag wird eine Rohdichte zwischen 600 und 2000 kg/m³ erreicht.

Auch die Festigkeit kann je nach Zuschlagauswahl und Zementleim- bzw. Zementsteinqualität die von normalem Beton nach DIN 1045 erreichen. Deshalb kann gefügedichter Leichtbeton sogar bei Brücken und Off-Shore-Bauwerken Anwendung finden.

Haufwerksporiger Leichtbeton mit porigen Zuschlägen

Bei diesem Leichtbeton wird der Zuschlag so ausgewählt, dass möglichst viel Hohlraum zwischen den Körnern entsteht. Die Zuschlagskörner werden nur umhüllt und punktweise verkittet, das Ergebnis nennt man „Beton mit Haufwerkporosität“ oder Einkornbeton.

Der haufwerkporige Leichtbeton hat eine Steinrohdichte von durchschnittlich 400 kg/m³. Zusammen mit neuentwickelten Leichtmörteln und optimierter Kammer- bzw. Schlitzanordnung werden bei bestimmten Produkten sogar die Wärmeleitzahlen von Holz erreicht bzw. sogar unterboten!

 

Dieser Leichtbeton findet Anwendung in Form von Fertigteilen und Mauersteinen, Wandplatten für leichte Trennwände oder Stahlbetondielen für Dach- und Deckenplatten. Besonderer Vorteil hierbei: die Elemente können in fast beliebigen Maßen und Formen hergestellt werden.

Die Festigkeit von haufwerkporigem Leichtbeton liegt im Bereich von 2 bis 20 N/mm² – fest genug für tragende Wände im Geschoßbau bei gleichzeitig guter Wärmedämmung.

Pumpbar durch maßgeschneiderter Rezeptur

Ab der Rohdichteklasse 1,8 wird Liapor-Leichtbeton schon seit vielen Jahren von uns gepumpt. Durch weitere spezielle Zusammensetzung kann die Pumpbarkeit von Leichtbeton niedrigerer Rohdichteklassen ebenfalls optimiert werden.

Ein Baustoff mit guten Eigenschaften

Wärmedämmend

Je geringer die Rohdichte, desto besser die Wärmedämmung – deshalb erreicht Leichtbeton mit seiner porigen Struktur hier beste Werte. Die Vorschriften der EnEV (Energieeinsparverordnung) können beim Bauen mit vielen Leichtbeton-Mauersteinen und Elementen ohne zusätzliche Dämm-Maßnahmen eingehalten werden.

Schalldämmend

Je höher das Gewicht, desto hoher das Schalldämm-Maß. Trotz seines geringen Gewichts weist Leichtbeton aber aufgrund seiner porigen Struktur eine hohe Schallabsorption, d.h. ein gutes Schallschutzvermögen auf. Während beispielsweise glatte Betonflächen im Frequenzbereich zwischen 500 und 300 Hz nur etwa 20% des auftretenden Schalls absorbieren, sind es bei haufwerksporiger Struktur etwa 50%.

Nicht brennbar

Leichtbeton gehört ohne besonderen Nachweis der höchsten Baustoffklasse A 1 nach DIN 4102 (Brandschutz im Hochbau) an – Beton brennt definitiv nicht. Und sollte es zu einem Brand kommen, sind weder Verschwelungen noch schädliche Emissionen zu befürchten.

Überall einsetzbar und statisch voll belastbar

Mit Festigkeitsklassen von 2 bis 20 können Leichtbeton-Mauersteine oder -Elemente an die unterschiedlichen Gebäudeanforderungen differenziert angepasst werden. Leichtbeton ist geeignet für Außen- und Innenwände, vom Keller bis zum Dach und für Wohngebäude genauso wie für landwirtschaftliche, öffentliche oder Industriegebäude.

Wirtschaftlich

Das geringe Gewicht des Baustoffs vereinfacht den Transport auf der Baustelle und ermöglicht schnelles und präzises Arbeiten. Besonders mit Fertigelementen aus Leichtbeton lassen sich kurze Bauzeiten erreichen – zudem können die leichten Elemente auch auf Baustellen in schwieriger Lage transportiert werden.

Umweltverträglich

Um die Umweltverträglichkeit eines Baustoffs zu beurteilen, sind nicht nur die verwendeten Rohstoffe von Belang, sondern es gilt, den gesamten Lebenszyklus des Baustoffs zu betrachten – von der Herstellung über die Gebäudenutzung bis hin zum Recycling. Leichtbeton entsteht aus Zement, Wasser und Zuschlägen – entweder natürlichen Stoffen wie Bims oder Blähton oder gesundheitlich unbedenklichen Recyclingstoffen. Die Möglichkeit zum Einsatz von Recyclingstoffen bei der Herstellung bietet sonst kein Baustoff in dieser Qualität und Wirtschaftlichkeit. Während der Nutzungsphase punktet Leichtbeton besonders durch seine gute Wärmedämmung und hilft so, Heizenergie zu sparen und Umweltbelastungen zu verringern. Und last but not least ist Leichtbeton ein problemlos recycelbarer Baustoff.

Quelle: www.beton.org / www.liapor.com