Bauten aus Beton sind so vielfältig wie der Werkstoff selbst. Die Ausgangsstoffe sind mehr als 140 Millionen Jahre alt.

Beton- und Bautechnik

Beton wird oft als „Baustoff des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet – dass er auch das Potential zum Baustoff des 21. Jahrhunderts hat, beweisen zahlreiche betontechnologische Innovationen.

Die Zeiten, als Beton noch ein einfaches 3-Stoff-Gemisch aus Zement, Wasser und Zuschlag war, sind vorbei – High-Tech-Beton ist heute ein 6-Stoff-System aus Zement, Gesteinskörnung, Wasser, Zusatzmittel, Zusatzstoffen und Luft.

Durch intelligentes Variieren und Modifizieren dieser Bestandteile kann Beton ganz neue Verarbeitungs- und Nutzungseigenschaften gewinnen – als Beton, der nicht mehr durch Rütteln verdichtet werden muss (SVB), als hochfester oder ultrahochfester Beton, als säureresistentes Baumaterial, als Faserbeton mit Zusatz von Stahl- oder Glasfasern, als Leitbeton oder selbstreinigender Beton.

Diese Rubrik gibt einen Überblick über wichtige Entwicklungen informiert außerdem über grundlegende praxisrelevante Themen wie Bauphysik, fachmännische Ausführung von Sichtbeton sowie die Auswahl des Betons im Rahmen der aktuellen Normung. Auch neue Bemessungs- und Konstruktionshilfen, wie die Ende 2006 erschienene Typenstatik zum Bau schlanker Wände aus unbewehrtem Beton werden vorgestellt.

Wohnungsbau

Bauwerke sollen Menschen und Sachen gegen alle Einwirkungen von außen schützen, und dies für möglichst lange Zeit. Bauwerke sollen ein angenehmes Wohnklima gewährleisten. Und Bauwerke sollen möglichst im Einklang mit der Natur erbaut und bewohnt werden können. Die Auswahl eines geeigneten Baustoffs spielt für diese Anforderungen eine entscheidende Rolle.

Mit Beton lassen sich individuelle Bauvorhaben realisieren, denn das Material eignet sich besonders aufgrund seiner Werthaltigkeit. Außerdem wirken Wände aus Beton Lärm entgegen, da ihre hohe Rohdichte den Schall dämmt. Der natürliche Schutz vor Hitze und Feuchte sorgt für ein angenehmes Raumklima. Durch die hohe Wärmespeicherfähigkeit wird im Sommer die Erwärmung der Raumluft verhindert und im Winter ist der Wärmeverlust sehr gering – das spart Energiekosten.

Wirtschaftshochbau

Investitionen im Industrie- und Verwaltungsbau (im Amtsdeutsch „Nichtwohngebäude“) werden von einer Reihe von Entscheidungskriterien bestimmt: Wirtschaftlichkeit, Dauerhaftigkeit, Langlebigkeit unter dem Gesichtspunkt des Lebenszyklus, geringe Unterhalts- und Pflegemaßnahmen, geringer Energieverbrauch, nachhaltiger Umgang mit Ressourcen – all das sind Kriterien, die erfüllt werden müssen.

Wären da nicht Bestrebungen nach Corporate Design und damit nach übergeordneten Ausdrucksformen in der Architektur, bliebe die angemessene Gestaltung von Zweckbauten vermutlich auf der Strecke. „Branding“ und „Marke“ breiten sich mit unterschiedlicher Bedeutung in allen Teilen unseres Lebens aus. Die „Residenz“ eines Unternehmens wird zu seiner Visitenkarte und spiegelt sein Selbstverständnis und seine Philosphie wider. Das Gebäude wird zur Visitenkarte des Unternehmens. Nicht nur Unternehmen und Institutionen profitieren von der attraktiven Gestaltung. „Bilbao-Effekt“ nennt man die gezielte Aufwertung von Orten durch spektakuläre Bauten nach Entwürfen renommierter Architekten.

Schnell erkannte man gerade bei Nichtwohngebäuden, dass mit der Betonbauweise alle Anforderungen an Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Gestaltung zu erfüllen sind. Beton- bzw. Stahl- und Spannbeton ist tragfähig, erschütterungsdämpfend, widerstandsfähig gegen Feuer und Feuchtigkeit, bietet vorteilhafte bauphysikalische Eigenschaften und ist dazu preiswert und dauerhaft.